Bayerns historisches Erbe schwindet: Kampagne gegen den Verlust alter Gebäude

Admin User
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Mehrere Gebäude verschiedener Höhen und Designs sind in einer städtischen Umgebung zu sehen.

Heimatschutz sucht 'Abbruch des Jahres' - Bayerns historisches Erbe schwindet: Kampagne gegen den Verlust alter Gebäude

Kampagne in Bayern lenkt Blick auf den Verlust historischer Gebäude

Eine Initiative in Bayern macht auf den Schwund historischer Bauten in der gesamten Region aufmerksam. Der Bayerische Landesverein für Heimatpflege hat seine jährliche Abstimmung zum „Abriss des Jahres“ gestartet und ruft die Bevölkerung dazu auf, Gebäude zu benennen, die einst das Ortsbild prägten. Zu den diesjährigen Nominierungen zählen traditionelle Gasthäuser, Kirchen und jahrhundertealte Wohnhäuser, die abgerissen wurden.

Der Verein kritisiert seit Langem das stetige Verschwinden des baulichen Erbes Bayerns. In Städten und Dörfern werden ältere Gebäude zunehmend durch moderne Neubauten ersetzt. Bei der Abstimmung im vergangenen Jahr beteiligten sich fast 1.700 Menschen – als bedauerlichster Verlust wurde ein jahrhundertealtes Handwerkerhaus in Landshut gewählt.

Besonders historische Gasthäuser stehen im Fokus der Kampagne. Der Verein betont, dass diese Gebäude mehr sind als bloße Konstruktionen: Sie prägen den Charakter eines Ortes und dienen als soziale Treffpunkte. In diesem Jahr wurden bereits mehrere traditionsreiche Wirtshäuser abgerissen, darunter die aus dem 19. Jahrhundert stammende „Alte Wirt“ in Aising. Olaf Heinrich, der Vorsitzende des Vereins, unterstreicht, dass das bauliche Erbe ein zentraler Bestandteil der Identität sei. Geschäftsführer Rudolf Neumaier nannte die Abrisse eine „Tragödie“. Bis zum 11. Januar kann die Öffentlichkeit online über die zwölf bedauerlichsten Verluste abstimmen. Die Aktion soll Gebäude dokumentieren, die einst das lokale Leben prägten, heute jedoch verschwunden sind. Durch die Sensibilisierung der Bevölkerung hofft der Verein, künftig mehr Engagement für den Erhalt zu wecken.

Die Abstimmung endet am 11. Januar; die Ergebnisse werden die bedeutendsten Verluste des Jahres 2024 aufzeigen. Der Landesverein plant, die Abrisse weiterhin zu erfassen – als Teil seiner übergeordneten Mission, die Kulturlandschaft Bayerns zu bewahren. Seine Arbeit dient als Mahnmal für das Verlorene und als Appell, das noch Vorhandene zu schützen.