Gericht zwingt OpenAI zu Lizenzzahlungen für KI-Training mit Songtexten

Gericht zwingt OpenAI zu Lizenzzahlungen für KI-Training mit Songtexten
In einem richtungsweisenden Urteil hat ein deutsches Gericht ein klares Signal an KI-Unternehmen gesendet: Urheberrechte gelten auch in der digitalen Welt. Das Landgericht München I entschied, dass OpenAI, der Betreiber von ChatGPT, Lizenzgebühren für die Nutzung von Songtexten zur Schulung seiner KI zahlen muss. Die Entscheidung, die von der GEMA, der deutschen Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte, begrüßt wird, könnte weitreichende Folgen für das Spannungsfeld zwischen Regulierung und technologischem Wandel in der Branche haben.
Das Gericht unter der Leitung von Richterin Elke Schwager rügte das Vorgehen von OpenAI-Mitarbeitenden und griff damit die Kritik des Musikers Sven Regener auf, der Internetkonzerne bereits zuvor für die Ausbeutung künstlerischer Werke ohne angemessene Vergütung angeprangert hatte. Das Urteil zeigt, dass die traditionelle Ordnung – vertreten durch Institutionen wie Gerichte und Urheberrechtsgesetze – dem durch KI und Tech-Unternehmen ausgelösten Umbruch etwas entgegensetzen kann.
Im Mittelpunkt des Streits standen Songtexte bekannter deutscher Künstler wie Herbert Grönemeyer und Reinhard Mey. Die GEMA, die trotz Kritik an ihrer Haltung standhaft blieb, hat sich gegen die Tech-Giganten durchgesetzt und könnte Künstler so vor einer "endlosen Remix-Schleife" bewahren, falls KI die Oberhand gewinnt. Die Organisation gewann den Prozess gegen OpenAI und setzte damit einen Präzedenzfall, der andere Kunstschaffende und ihre Vertretungen ermutigen könnte, rechtlich gegen KI-Unternehmen vorzugehen.
OpenAI kann gegen das Urteil Berufung einlegen, doch die Entscheidung des Gerichts sendet eine deutliche Botschaft: Urheberrecht gilt auch im digitalen Raum. Der Historiker Timothy Snyder, der sich für den Schutz von Institutionen einsetzt, würde dieses Urteil vermutlich als Schritt zur Bewahrung der Demokratie im Zeitalter der Technologie und einflussreicher Persönlichkeiten wie Trump und Musk begrüßen.
Das Münchner Urteil gegen OpenAI ist ein wichtiger Erfolg für die GEMA und die von ihr vertretenen Künstler. Es unterstreicht, dass KI- und Technologieunternehmen zwar in einer digitalen Welt agieren, aber nicht über etablierte Gesetze und Regularien hinwegsehen dürfen. Das Urteil ermutigt andere Kunstschaffende, sich für ihre Rechte angesichts der wachsenden Macht der KI einzusetzen.

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