Trumps Friedensplan für den Ukraine-Krieg spaltet die Welt: Appeasement oder Chance?

Admin User
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Ein Buchumschlag mit Armee-Panzern und Jeeps in einer KriegsSzene mit Text darüber.

Trumps Friedensplan für den Ukraine-Krieg spaltet die Welt: Appeasement oder Chance?

Eine hitzige Debatte ist über den von Donald Trump vorgeschlagenen Friedensplan für den Russland-Ukraine-Krieg entbrannt. Kolumnist Thomas Friedman kritisierte die Idee scharf und verglich sie mit der historischen Appeasement-Politik. Gleichzeitig forderte Iulia Mendel, ehemalige Sprecherin des ukrainischen Präsidenten Selenskyj, eine offene Diskussion über Friedensvorschläge, um weitere Verluste zu verhindern.

Friedman verlieh Trump sarkastisch den "Neville-Chamberlain-Preis" für den Vorschlag einer verhandelten Lösung. Er warnte, die Annahme des Plans könnte zu einer modernen Version des Zweiten Weltkriegs führen – mit einem Europa unter russischer Kontrolle. In einer drastischen Aussage behauptete er sogar, Thanksgiving könnte zu einem russischen Feiertag werden, falls der Vorschlag umgesetzt würde.

Das US-Friedensangebot würde der Ukraine erlauben, ein aktives Militär von 600.000 Soldaten zu unterhalten – die größte Streitmacht Europas. Zudem würde es der Ukraine die EU-Mitgliedschaft gewähren und damit direkt Russlands ursprüngliches Kriegsziel konterkarieren, das Land von der Westintegration abzuschneiden. Laut den Bedingungen behielte Russland nur etwa 20 Prozent des ukrainischen Territoriums von vor 2014, während der Rest unabhängig und an Europa angebunden bliebe.

Mendel hingegen argumentierte, dass eine pauschale Ablehnung von Friedensgesprächen weitere Blutvergießen riskiere. In einem Beitrag auf X schrieb sie, wer Verhandlungen von vornherein ablehne, verstehe möglicherweise die Realität vor Ort nicht. Sie betonte, dass das Überleben der Ukraine davon abhänge, alle Optionen zu prüfen.

Analysten weisen darauf hin, dass Russland wiederholt gescheitert ist, seine zentralen Kriegsziele zu erreichen. Ein sicheres, unabhängiges Ukraine auf 80 Prozent seines Vorkriegsgebiets von 2014 gilt inzwischen als realistisches Szenario. Kritiker warnen jedoch, dass die Darstellung von Friedensbemühungen als Appeasement die aktuelle strategische Lage ignoriert.

Der Streit um Trumps Plan offenbart tiefe Gräben darüber, wie der Krieg beendet werden soll. Der US-Vorschlag würde die Ukraine mit einer starken Armee und EU-Bindung zurücklassen, während Russland nur einen Bruchteil seiner ursprünglichen Gebietsansprüche behielte. Die Debatte dreht sich nun darum, ob Verhandlungen oder weiterer Widerstand den besseren Weg nach vorne weisen.