Überlastete Bergretter im Allgäu: Viele Notfälle durch Leichtsinn und mangelnde Vorbereitung

Admin User
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Drei Personen stehen auf einer schneebedeckten Landschaft mit überall verstreuten Taschen, Zelten mit Skiern dahinter und schneebedeckten Hügeln im Hintergrund unter einem klaren Himmel.

Überlastete Bergretter im Allgäu: Viele Notfälle durch Leichtsinn und mangelnde Vorbereitung

Das Bergrettungsteam Hinterstein ist 2024 überlastet – viele Einsätze im Allgäu wären vermeidbar gewesen

Die Bergretter aus Hinterstein verzeichnen im Jahr 2024 eine außergewöhnlich hohe Zahl an Einsätzen in den Allgäuer Alpen, von denen viele durch bessere Vorbereitung hätten vermieden werden können. Das Team warnt nun dringend Wanderer und Bergsteiger im Allgäu.

Zu den jüngsten Vorfällen zählt der Fall zweier junger Männer, die am Samstagabend in der Nähe des Schrecksees wegen anspruchsvollem Gelände und Schneelage in Not gerieten. Der Rettungshubschrauber Christoph 17 versuchte, sie zu erreichen, wurde jedoch durch tief hängende Wolken behindert. Schließlich konnte ein nachtflugtauglicher Rettungshubschrauber, die RK2 aus Reutte, die Wanderer mit Unterstützung eines Bergretters aus der Luft bergen.

Am Sonntag mussten zwei 16-jährige Bergsteiger auf dem Weg zum Hochvogel wegen sich verschlechternder Bedingungen gerettet werden. Der Rettungsdienst berichtete, die in Not Geratenen seien „völlig unzureichend ausgestattet und unerfahren“ gewesen und hätten sich für die Tourenplanung auf TikTok verlassen. Die Retter appellieren an Wanderer, sich vor dem Aufbruch über zuverlässige Quellen über die Bedingungen im Allgäu zu informieren.

Laut dem Bergrettungsdienst Hinterstein herrschen oberhalb von 1.600 Metern in den Allgäuer Alpen derzeit extreme Winterbedingungen. Gerettete ohne spezielle Versicherung müssen die Kosten selbst tragen. Der Rettungsdienst rät dringend davon ab, dass nur erfahrene Alpinisten in dieser Saison anspruchsvolle Routen im Allgäu angehen.

Das Bergrettungsteam Hinterstein verzeichnet 2024 eine ungewöhnlich hohe Einsatzzahl – viele davon wären mit besserer Vorbereitung und Planung durch Wanderer und Bergsteiger im Allgäu vermeidbar gewesen. Die Retter fordern alle Outdoor-Enthusiasten auf, sich vor dem Aufbruch über die Bedingungen im Allgäu zu informieren und sich entsprechend auszurüsten.