Vom Traumtanz in Paris zum Pilates-Erbe in den USA: Carola Triers bewegendes Schicksal

Vom Traumtanz in Paris zum Pilates-Erbe in den USA: Carola Triers bewegendes Schicksal

1935 verließ Carola Trier Deutschland mit dem Traum, Tänzerin zu werden, und zog nach Paris. Doch ihr Weg nahm eine unerwartete Wendung, als Krieg und Verfolgung ihr Leben prägten. Von den Bühnen Europas über die Entbehrungen der Internierung fand sie schließlich einen neuen Weg in die USA.

Mit großen Hoffnungen in Paris angekommen, sah sich Carola bald harter Realität gegenüber: Arbeit war knapp, das Geld wurde weniger, und der Antisemitismus nahm bedrohliche Züge an. 1940 gehörte sie zu den Tausenden jüdischen Flüchtlingen, die in das Internierungslager Gurs im Süden Frankreichs verschleppt wurden. Die Bedingungen waren grausam, doch ihr Durchhaltevermögen ließ sie nicht aufgeben.

Nach der Überlebenszeit in Gurs folgte eine entbehrungsreiche Flucht in die USA. Die Überfahrt war beschwerlich, doch mit nichts als ihrem ungebrochenen Willen erreichte sie New York. Dort nahm ihr Leben eine neue Richtung. Sie begegnete Lisa Ullmann, einer ebenfalls aus Deutschland geflohenen Jüdin und Tänzerin, die in den 1930er-Jahren nach Paris emigriert war, bevor auch sie in Gurs interniert wurde. Ullmann hatte gemeinsam mit Persönlichkeiten wie Romana Kryzanowska bereits begonnen, in den USA eine neue Bewegungslehre zu etablieren.

Carola entdeckte ihre Leidenschaft für die Pilates-Methode und widmete sich fortan deren Vermittlung. Diese Arbeit wurde zu ihrer Berufung und ermöglichte ihr, ihr Leben neu aufzubauen. Zwar waren ihre ursprünglichen Tänzerträume verblasst, doch sie fand einen neuen Sinn.

Carola Triers Geschichte führt von der Bühne über das Überleben hin zu einem bleibenden Vermächtnis. In den USA trug sie maßgeblich zur Verbreitung der Pilates-Methode bei und hinterließ damit Spuren. Ihr Weg – von Paris über Gurs bis nach New York – zeigt, wie Widerstandskraft ein unerwartetes neues Leben schaffen kann.