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Eine Apotheke mit einem vor dem Eingang geparkten Auto und einem Gebäude in der linken Ecke.

Apotheken-Notdienst: Hoch belastet in den Feiertagen

Apotheken in ganz Deutschland stehen unter zunehmendem Druck: Während ihre Zahl sinkt, steigt gleichzeitig die Nachfrage nach Notfalldiensten. Mit nur 21 Apotheken pro 100.000 Einwohner liegt das Land unter dem EU-Durchschnitt bei der Versorgung. Besonders spürbar ist diese Belastung in ländlichen Regionen, wo Schließungen die Bewohner mit immer weniger Optionen für dringende medizinische Hilfe zurücklassen.

In Bayern zeigt sich die Situation besonders deutlich – mit ihren Herausforderungen, aber auch Stärken. Das Bundesland belegt Platz vier in Deutschland bei der flächendeckenden Apothekenversorgung: Statistisch kommt hier eine Apotheke auf etwa 4.500 Einwohner. Doch in Landkreisen wie dem Berchtesgadener Land hat sich die Zahl der Apotheken in den letzten zehn Jahren halbiert – von einst 38 sind nur noch 19 übrig. Patienten müssen nun oft weite Strecken zurücklegen, um lebenswichtige Medikamente zu erhalten, besonders an Feiertagen, wenn Engpässe auftreten.

Für Notfälle setzen die Apotheken auf optimierte Logistiklösungen. Seit August 2023 werden Standardbestellungen, die an Wochenenden oder Feiertagen nach 13:30 Uhr aufgegeben werden, am nächsten Werktag geliefert. Bei echten Dringlichkeitsfällen übernimmt ein Sonderkurier die Auslieferung von Bestellungen mit der Produktnummer PZN 9806390 zwischen 17 und 18 Uhr an denselben Tagen. Alternative Lieferwege und Notfalllieferungen durch Großhändler sorgen zusätzlich dafür, dass der Betrieb auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten aufrechterhalten wird. Entscheidend bleibt dabei das Lagermanagement: Die Apotheken müssen grundlegende Arzneimittel wie Antibiotika, Fieber- und Schmerzmittel sowie Nasensprays vorrätig halten, um im Notfall versorgen zu können. Persönliche Beratungsgespräche stellen sicher, dass Patienten auch unter erschwerten Bedingungen die richtige Behandlung erhalten.

Der Rückgang der Apotheken zwingt die verbleibenden Betriebe zu schnellen Anpassungen. Notfalllogistik und sorgfältiges Bestandsmanagement helfen zwar, die Versorgungslücken zu überbrücken, doch das System steht weiterhin unter Spannung. Angesichts schrumpfender Standorte und steigender Nachfrage bleibt die zuverlässige Verfügbarkeit von Medikamenten – besonders außerhalb der regulären Dienstzeiten – eine zentrale Herausforderung für Gemeinden in ganz Deutschland.