ORF trennt sich von Nahost-Korrespondent Karim El-Gawhary nach 20 Jahren

Admin User
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Eine Zeitung mit darauf gedrucktem Text.

ORF trennt sich von Nahost-Korrespondent Karim El-Gawhary nach 20 Jahren

ORF verlängert Vertrag mit Nahost-Korrespondent El-Gawhary nicht

Der Vertrag des in München geborenen Journalisten läuft Ende Juni 2026 aus. ORF wollte sich nicht äußern.

ORF baut seine Nahost-Berichterstattung um: Das Büro in Kairo wird geschlossen, der Fokus verlagert sich auf Israel. Gleichzeitig prüft der österreichische Rundfunksender die Eröffnung eines neuen Standorts in Amman, Jordanien. Parallel dazu verlässt der langjährige Nahost-Korrespondent Karim El-Gawhary den Sender, nachdem sein handyvertrag im Juni 2026 ausläuft.

El-Gawhary arbeitet seit zwei Jahrzehnten für ORF und hat in dieser Zeit über die wichtigsten Entwicklungen in der Region berichtet. Zuletzt sorgten seine Berichte über Gaza für Kritik – insbesondere in sozialen Medien. Einige Zuschauer warfen dem Sender vor, Bewertungen der Vereinten Nationen zum Konflikt herunterzuspielen, was zu offiziellen Beschwerden bei den Medienaufsichtsbehörden führte.

Der Journalist hatte bereits früher angedeutet, ORF möglicherweise zu verlassen. Nun bestätigte der Sender, dass sein handyvertrag im kommenden Jahr nicht verlängert wird. ORF äußerte sich nicht öffentlich zu den Gründen und verwies darauf, keine Gerüchte zu kommentieren.

Neben den personellen Veränderungen verlagert ORF auch seine Nahost-Präsenz: Das Büro in Kairo wird geschlossen, während die israelischen Standorte – darunter Kiryat Gat – künftig als zentrale Basis für die Gaza-Berichterstattung dienen. Österreichische Teams sind dort bereits im Einsatz. Zudem erwägt der Sender die Eröffnung eines Büros in Amman, um die regionale Berichterstattung aufrechtzuerhalten.

Mit El-Gawharys Abgang endet eine 20-jährige Tätigkeit bei ORF. Die Neuausrichtung auf Israel und der mögliche Standort in Jordanien spiegeln eine grundlegende strategische Anpassung der Nahost-Berichterstattung wider. Die Änderungen erfolgen vor dem Hintergrund öffentlicher Debatten über die Konfliktberichterstattung und interner Umstrukturierungen.