Wie deutsche Landwirte mit kreativen Ideen ihre Höfe zukunftssicher machen

Admin User
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Ein landwirtschaftlicher Hof mit Bäumen oben im Bild.

Wie deutsche Landwirte mit kreativen Ideen ihre Höfe zukunftssicher machen

Deutsche Landwirte setzen auf Innovation und Wandel, um ihre Zukunft zu sichern. Von der Produktion von Bio-Gemüse über hochmoderne Technik bis hin zu ungewöhnlichen Anbaumethoden – Familienbetriebe im ganzen Land passen ihre Unternehmen an die neuen Gegebenheiten an. Diese Veränderungen verbinden Tradition mit moderner, zukunftsorientierter Landwirtschaft.

In der Region Köln-Aachen haben fünf Brüder einen erfolgreichen Pachtbetrieb aufgebaut, der sich auf Bio-Feldgemüse spezialisiert hat. Ihr nach Naturland-Richtlinien zertifizierter Betrieb baut Zwiebeln, Karotten und Kartoffeln ohne synthetische Hilfsmittel an. Der Erfolg des Hofs zeigt, wie familiäre Zusammenarbeit den Bio-Anbau im großen Stil tragen kann.

In Solingen-Gräfrath bewirtschaftet die Familie Nau seit 1908 den Hof Nau. Unter der Führung von Corinna Nau erhielt der Betrieb 1989 die Naturland-Zertifizierung – ein Beweis für langjähriges Engagement im ökologischen Landbau. Ihr Pachtmodell setzt bis heute Maßstäbe im Rheinland.

Auch der Maschinenbau treibt den Fortschritt in der Landwirtschaft voran. Der Bio-Landwirt Engelbert Rath entwickelte eine Hackmaschine mit verstellbarem Schneidenabstand für präzise mechanische Unkrautbekämpfung. Sein patentiertes Design wird mittlerweile von Treffler hergestellt und steht so anderen Betrieben zur Verfügung.

Weiter südlich hat sich die Fliegl Agrartechnik, gegründet von Josef Fliegl, dem Sohn eines bayerischen Landwirts, zu einem weltweiten führenden Anbieter von Agrartransportlösungen entwickelt. Das Wachstum des Unternehmens zeigt, wie bäuerliche Innovationen globale Märkte erreichen können.

Doch nicht alle Übergänge verlaufen reibungslos. Katrin Carl, eine Landwirtin aus Wunstorf bei Hannover, stieg 2023 nach Jahren der Herausforderungen aus der Milchproduktion aus. Statt Kühe zu melken, züchtet sie nun Jungvieh auf einem Nachbarbetrieb und setzt auf ein nachhaltigeres Modell.

Maritta Kellhuber ging einen anderen Weg: Sie baute ihren Milchviehstall zu einer Pilzfarm um. In den umgenutzten Räumen züchtet sie nun Hericium erinaceus, auch bekannt als Pom-Pom-Pilz oder Igelstachelbart. Ihre Umstellung könnte kleineren Betrieben als Vorbild dienen, die nach alternativen Einnahmequellen suchen.

Diese Beispiele zeigen, wie vielfältig Landwirte ihre Existenzgrundlagen neu gestalten. Ob durch Bio-Zertifizierung, technische Innovationen oder Anbaudiversifizierung – jede Strategie ist eine Antwort auf die Herausforderungen der modernen Landwirtschaft. Gleichzeitig eröffnen die Veränderungen neue Chancen für kleinere Betriebe, sich in einer sich wandelnden Branche zu behaupten.