BMW und BASF verschärfen Kampf gegen hohe Fehlzeiten der Mitarbeiter

Admin User
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Eine Gruppe von Menschen, die an einem Tisch sitzen und Papiere und Gläser vor sich haben, ein Klimagerät, ein Anschlagbrett und Karten an der Wand im Hintergrund.

BMW und BASF verschärfen Kampf gegen hohe Fehlzeiten der Mitarbeiter

Unternehmen gehen gegen hohe Fehlzeiten vor: Maßnahmen bei häufigen Abwesenheiten

Teaser: Arbeitgeber ergreifen schärfere Maßnahmen gegen hohe Fehlzeiten – das zeigt eine Umfrage des Magazins Focus unter deutschen Unternehmen. Wer besonders häufig montags oder freitags fehlt, muss an vielen Stellen nun Rechenschaft ablegen. Vor allem die Automobil- und Chemieindustrie setzt vermehrt auf diese Mittel, mit Großkonzernen wie BMW oder BASF an der Spitze. Selbst familiengeführte Unternehmen wie der Maschinenbauer Trumpf verlangen [...]

18. Dezember 2025, 15:42 Uhr

Arbeitgeber in ganz Deutschland verschärfen ihr Vorgehen gegen die steigenden Krankheitsquoten. Eine aktuelle Erhebung des Focus-Magazins zeigt, dass Branchen wie Automobilbau, Chemie und Einzelhandel strengere Kontrollen einführen. Große Konzerne wie BMW und BASF treiben dabei die Debatte um Politikänderungen und eine engmaschigere Überwachung von Fehlzeiten voran.

Besonders konsequent gehen die Automobil- und Chemieindustrie gegen häufige Abwesenheiten vor. Unternehmen wie BMW und BASF überprüfen mittlerweile systematisch Mitarbeiter, die sich krankmelden – vor allem an Montagen oder Freitagen. Aber auch familiengeführte Betriebe wie der Maschinenbauer Trumpf ziehen nach.

Trumpf-Chefin Nicola Leibinger-Kammüller bestätigte, dass das Unternehmen mit Mitarbeitern, die auffällige Fehlmuster zeigen, "Fürsorgegespräche" führt. Solches Verhalten belaste Kollegen unfair und schwäche die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens, argumentierte sie. Ziel sei es nicht, den Anspruch auf Lohnfortzahlung im Krankheitsfall abzuschaffen, sondern Missbrauch zu verhindern.

Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (VBW), fordert weitreichende Reformen. Zu seinen Vorschlägen gehören die Abschaffung der digitalen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung sowie die Einführung einer Karenzzeit, bevor die Lohnfortzahlung greift. Aktuell erhalten Arbeitnehmer ab dem ersten Krankheitstag ihr Gehalt weiter – Brossardt will dies erst ab dem zweiten Tag gelten lassen, um die Kosten für Unternehmen zu senken. Die hohen Fehlzeiten in Deutschland belasten die Wirtschaft massiv und müssten dringend reduziert werden, warnte er.

Die verschärften Maßnahmen spiegeln die wachsende Verärgerung der Arbeitgeber über die steigenden Krankheitsstände wider. Zwar wurden bisher keine weiteren Großunternehmen namentlich genannt, doch der Trend deutet auf flächendeckendere Kontrollen und politische Diskussionen hin. Die Unternehmen versuchen nun, eine Balance zu finden: Einerseits gilt es, echte Erkrankungen zu unterstützen, andererseits wollen sie dem vermuteten Missbrauch entgegenwirken.